Aus der Praxis

Ich möchte in diesem Block immer wieder einmal zu kleinen Einsichten und Aussichten einladen, die mich in meiner Arbeit mit Trauma, Bindung, Mensch- Sein und Mensch-Werdung berühren.

Dabei habe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern möchte kleine Eindrücke teilen und zum Nachdenken, Mitdenken und Nachspüren einladen.

 

Im Blick auf die Thematik "Trauma" unterscheide ich zwischen Schocktrauma und Entwicklungstrauma.

 

Schocktrauma entsteht dann, wenn Situationen zu schnell, zu gewaltig, zu viel, zu früh... sind und das Nervensystem überlasten und eine Verarbeitung oder angemessene Reaktion nicht möglich sind. Es bleibt also etwas "hängen", das auch Jahre später noch zu Symtomen, Syndromen und verändertem Verhalten führen kann.

 

Entwicklungstrauma beschreibt für mich ein Trauma, das zumeist über Jahre im Kontakt zu anderen Menschen entstanden ist und sich besonders auf die Entwicklung der Persönlichkeit und die Fähigkeit tiefen Kontakt zu erfahren und zu erleben auswirkt. Ein Umfeld in der Kindheit, welches nicht emotional / seelisch/ körperlich nicht sicher ist, hinterlässt Spuren in der Psyche und im Körper. Das betroffene Kind kann sich nicht so entfalten, wie es in einem gesünderen Umfeld möglich gewesen wäre und entwickelt intelligente Bewältigungsstrategien, die das spätere Leben prägen.

Oft kommen im Rahmen eines wenig idealen Umfeldes in der Kindheit zusätzliche Schocktraumata vor, so dass beide Arten von Trauma in der Praxis kaum voneinander zu trennen sind.

 

Zu beiden Arten von Trauma habe ich in den jeweiligen Artikeln auf meiner Website Bücher empfohlen, welche die Materie vertiefen.